Dekanin Hühn hat am Wochenende das Ferienwaldheim in Stötten besucht. Dort fand eine gemeinsame Andacht statt, zu der auch die Eltern der Ferienkinder geladen waren. Alle zeigten sich begeistert.
Stötten. „Sonnenschein und Ferienzeiten – Jesus will den Weg uns leiten“ schmettert es aus vielen jungen Kehlen bei der Andacht im Ferienwaldheim in Stötten. Mit einer Begeisterung singen die Kinder ein Lied um das andere und hören zwischendurch aufmerksam zu, wie es wohl weiter gehen mag mit Josef, der von seinen Brüdern ins Ägyptenland verkauft worden ist.
Nach 40 Minuten endet die Andacht. Die Kinder sind enttäuscht, dass sie schon zu Ende ist. Sie rufen: „Zugabe.“ Die wird es aber erst am nächsten Tag geben.
Bei ihrem Besuch im Waldheim Stötten erlebt Dekanin Gerlinde Hühn, wie junge Mitarbeiter mit Begeisterung ihre ehrenamtliche Aufgabe in der dreiwöchigen Waldheimzeit wahrnehmen. Schon nach Weihnachten beginnt die Zeit des Überlegens und Nachdenkens, erzählen sie. Im Leitungsteam für das Waldheim überlegen sie dann, wie sie die Geschichte von Josef und seinen Brüdern den Kindern erzählen. So ist es in diesem Jahr ein „Spiegel“, der die Geschichte des Josefs berichtet. Und ein König und sein Diener vermitteln ergänzend die Inhalte. Umrahmt wird dies durch viele Lieder, begleitet von der eigenen Waldheim-Band.
Von morgens bis abends tummeln sich über 200 Kinder im Waldheim. Spiele, Lägerlesbauen, basteln, singen, malen oder einfach auf der Wiese Fußballspielen und schaukeln, für jedes Kind findet sich etwas. Und dazu hin gibt es die gemeinsamen Mahlzeiten.
„75 Kilo Kartoffeln schälen wir für den Kartoffelsalat“, erzählt die Küchenleiterin, Rosi Guter. Manche Eltern kämen aus dem Staunen nicht heraus, was ihr Kind alles essen würde im Waldheim. Denn der Blumenkohl würde zu Hause nicht angeguckt werden, aber im Waldheim mit Begeisterung gegessen.
Seit 1959 lädt die Gesamtkirchengemeinde Geislingen Kinder ins Waldheim nach Stötten. Insgesamt sind es 55 Ferienwaldheime im Bereich der Württembergischen Evangelischen Landeskirche. Dekanin Hühn stellt fest, dass dies eine lange Tradition ist. Sie zeigt, dass gute Arbeit für Kinder Bestand hat und heute noch genauso wichtig ist wie vor über 50 Jahren.
ANITA GRÖH